Ich erinnere mich. Aufzeichnungen, Reisen und Tagebücher
Wolfgang Held gehörte zu den bekanntesten und erfolgreichsten Drehbuchautoren und Erzählern der DDR. Seine Erinnerungen beleuchten schlaglichtartig die wichtigsten Stationen seines Lebens. In der Familie des 1930 in Weimar Geborenen stießen die politischen Fronten der Zeit hart aufeinander. Da war sein Onkel Rudi, der Kommunist, von dem niemand weiß, wo und wie er zu Tode gekommen ist. Da war der angeheiratete Onkel, der als Aufseher im KZ Buchenwald seinen Schwager in den sicheren Tod schickte. Dazwischen saßen Sozialdemokraten und bigotte Christen am gemeinsamen Küchentisch beisammen. Besonders eng waren die Beziehungen von „Wölfchen“ zu seinem Onkel Rudi. Von daher erklärt sich Helds Weg zum Kommunisten.
Nachdenklich wurde er, als ihn eine schwere Krankheit für Jahre in eine Lungenheilstätte verbannte, wo er sein Zimmer mit einem klugen Christen teilte. Aus dieser Erfahrung entstand später sein auch außerhalb der kleinen DDR erfolgreicher Film „Einer trage des anderen Last“.
Zum Autor
Wolfgang Held, 1930 geboren, hat sein ganzes Leben in der Klassikerstadt verbracht, wenn ihn auch viele Studienreisen in die verschiedensten Orte der Welt geführt haben. Schon sehr früh war das Schreiben von Geschichten eine wichtige Möglichkeit für ihn, seine und vor allem die Probleme seiner Mitmenschen erzählend zu durchdringen. Und stets hat ihn sein auch durch viele Rückschläge gefährdetes soziales Bewusstsein angetrieben, für Gerechtigkeit in Wort und Schrift zu kämpfen. Der Zusammenbruch der DDR hat ihn, der zu der Zeit seine schwerkranke Frau aufopferungsvoll pflegte, tief getroffen. Seine Erinnerungen legen dafür ein beredtes Zeugnis ab. Auch er erkrankte unheilbar, schaffte es aber mit Hilfe eines Freundes, seine Aufzeichnungen für ein Buch zu ordnen. Zwar erlebte er noch dessen Erscheinen, aber dann verließen ihn die Kräfte. Er starb 2014 in Weimar.
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