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Amsterdam 11. Mai 1944

Autor Eva Schloss
Titel Amsterdam 11.Mai 1944
Untertitel Das Ende meiner Kindheit
Seitenzahl 152
Einband Festeinband
ISBN 978-3-945294-06-2
Preis (D) 19,95 €

Zum Buch

Am 11. Mai 1944, ihrem 15. Geburtstag, fällt das mit ihrer Familie aus Wien nach Amsterdam geflüchtete Mädchen Eva Geiringer durch Verrat in die Fänge der Nazis. Sie, ihre Eltern und  ihr Bruder werden nach Auschwitz deportiert. Es grenzt an ein Wunder, dass Eva und ihre Mutter das Grauen überleben. Noch Jahre nach der Befreiung aus dem KZ war Eva nicht in der Lage, anderen Menschen von ihrem Schicksal zu erzählen. Erst Mitte der 1980er Jahre fand sie, nun in London lebend und arbeitend, die Kraft, auch dank des Beistandes ihres Mannes Zvi Schloss, zu erzählen, was ihr und ihrer Familie widerfahren ist. Ihre Mutter heiratete nach dem Krieg Otto Frank, der seine Familie durch den Naziterror verloren hat. Damit wurde Eva Schloss posthum die Stiefschwester von Anne Frank, mit der sie in den Amsterdamer Jahren befreundet war.

Die heute in London lebende Eva Schloss, früher Geiringer, wurde 1929 in Wien geboren. Die Familie musste vor den Nazis fliehen und ging nach Amsterdam ins Exil. Im Haus gegenüber lebte die Familie Frank mit ihrer Tochter Anne.

Eva Schloss erzählt in ihrem Buch von der Schwierigkeit jüdischer Menschen, in den von Hitler-­Deutsch­land besetzten Niederlanden zu überleben. Neben vielen, die den Verfolgten halfen, gab es auch Verräter. Die Familie Frank wurde deportiert. Nur Annes Vater überlebte das Grauen. Auch die Geiringers entgingen den Häschern nicht. Eva wurde an ihrem 15. Geburtstag verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Sie und ihre Mutter überlebten, ihr Vater und ihr Bruder wurden ermordet. Die gemeinsame Trauer führte nach der Befreiung Evas Mutter und Annes Vater zusammen. Sie heirateten.

Eva Geiringer wurde am 11. Mai 1929 in Wien geboren. Die jüdische Familie musste aus Wien fliehen und gelangte über Belgien nach Amsterdam. Aber auch in der neuen Heimat wurde das Leben aufgrund der deutschen Besetzung immer schwieriger und gefährlicher. Die Familie musste sich bei Freunden und bei den dem Widerstand angehörigen Menschen verstecken. Durch Verrat fielen sie in die Hände der Schergen. Nach dem Holocaust verließ Eva Amsterdam und ging nach London, wo sie Zvi Schloss heiratete. Trotz ihres inzwischen hohen Alters ist Eva Schloss noch immer weltweit unterwegs, um aus ihrem Leben zu erzählen in der Hoffnung, vor allem jungen Menschen Orientierung und Zuversicht zu geben, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Das Beste sind die Reste

Autor Petra Herrmann
Titel Das Beste sind die Reste
Seitenzahl 144
Einband Softcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-40-6
Preis (D) 12,80 €

Zum Buch

Möglichst kein Essen wegzuwerfen, das hat uns, neben anderen Küchenweisheiten, schon Großmutter gelehrt. Nicht recyceln, sondern upcyceln – das trifft auf alle Ressourcen unseres Lebens zu, auch auf das Essen.

Reste nochmals aufzuwärmen ist kein Problem. Was ist aber, wenn einzelne Zutaten übrig bleiben, wie Wurst, Käse, Kartoffeln oder Brot? Da heißt es, kreativ zu sein und mit anderen Beigaben sowie möglichst wenig Aufwand ein neues, schmackhaftes Essen zu kreieren.

Viele Ideen dafür, was man aus Resten alles Neues auf den Tisch bringen kann, hat die Foodbloggerin Petra Hermann gesammelt. Vom „Scheiterhaufen“ über den „Grenadiermarsch“ bis zum „Lumpensalat“ enthält dieses Buch viele köstliche und kreative Rezepte, bei denen man sich direkt über Reste einer Mahlzeit freut, um am nächsten Tag etwas aus diesem Buch nachkochen zu können.

Petra Hermann lebt und arbeitet in Weimar. Die gelernte Feintäschnerin hat ihren vor über 30 Jahren gegründeten Betrieb an ihren Sohn übergeben, arbeitet aber weiterhin mit im Bereich von Design und Produktentwicklung. Sie betreibt seit vielen Jahren den Internetblog „Obers trifft Sahne“ (www.oberstrifftsahne.com), der in der Foodblog-Szene mittlerweile sehr erfolgreich ist. In ihrem Blog versucht sie, mit Geschichten und anekdotischen Erzählungen rund um Küche und Rezepte, die Menschen fürs Kochen, vor allem mit regionalen und saisonalen Produkten, zu begeistern. Außerdem organisiert sie den Wettbewerb „Thüringer Cookingpokal“, der jährlich unter Hobbyköchen der Region ausgetragen wird.

Das ferne Grab. Novelle.

Autor Ulrich Völkel
Titel Das ferne Grab
Untertitel Das ferne Grab. Novelle.
Seitenzahl 140
Einband Taschenbuch, Softcover, Klebebindung
ISBN 978-3-945294-04-8
Preis (D) 12,80 €

Zum Buch

Die Novelle ist eine Hommage des Autors an seine Mutter. Auf der Grundlage der Briefe, die sich seine Eltern 1942 an die Front und in die Heimat geschrieben haben, erfindet er eine Reise nach Wolgograd, die seine Mutter nie angetreten hat. Es war ihre große Sehnsucht, einmal am Grab ihres Mannes stehen zu dürfen, um sich von ihm verabschieden zu können. Bei Wolgograd befindet sich ein großer Friedhof für die gefallenen deutschen Soldaten. Dorthin begleitet sie Irina, eine junge Russin, deren Großmutter auf dem gegenüberliegenden russischen Soldatenfriedhof begraben liegt. Als Anhang und autobiografische Ergänzung hat Völkel seinen Gedichtzyklus „schöne kindheit gewesen“ veröffentlicht.

Luise Thal, 82, entschließt sich trotz ihres hohen Alters zu einer Reise nach Wolgograd, dem früheren Stalingrad. Auf dem dortigen deutschen Soldatenfriedhof befindet sich das Grab ihres im Jahr 1942 gefallenen Mannes. Ein halbes Leben lang hat sie die Hoffnung nie ganz verloren, dass er doch noch eines Tages wieder nach Hause kommt. Nun will sie Abschied nehmen. In die Gegenwartshandlung fließen immer wieder Erinnerungen aus Luise Thals Leben ein. Der Erzähler Ulrich Völkel fügt zwischen die einzelnen Kapitel die originalen Briefe seiner Eltern ein, die sie sich 1942 geschrieben haben. So erfährt man Authentisches über das Leben an der Ostfront und nimmt teil an den Sorgen einer Soldatenfrau mit ihren drei Kindern an der sogenannten Heimatfront. Trotz des bedrückenden Hintergrundes gelingt es Völkel, den Leser mit tiefem Respekt vor der Lebensleistung einer tapferen Frau zu entlassen. Ebenfalls in diesem Buch enthalten ist Ulrich Völkels Gedichtzyklus „schöne kindheit gewesen“, in dem er sich an seine Kinderjahre während des Krieges und Nachkrieges erinnert.

Ulrich Völkel (*1940 in Plauen/Vogtl.) lebt seit 2001 in Weimar. Er gründete 1993 den RhinoVerlag, in dem ca. 120 Bücher erschienen sind, darunter die sehr erfolgreiche Serie (18 Bildbände) über Villen und ihre Bewohner in thüringischen Städten. Seit 2006 arbeitet er wieder als freischaffender Schriftsteller und publiziert u. a. in seinem einstigen, nunmehr in die Ilmenauer Verlagsgruppe grünes herz integrierten Verlag. Er ist Verfasser von etwa 40 Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern, Gedichtbänden und Theaterstücken. Außerdem schrieb und schreibt er erzählende Sachbücher, z. B. über die Herkunft von Tier- und Pflanzennamen sowie über deren Mythologien und Legenden. Als Herausgeber und Lektor für verschiedene Verlage hat er bisher 35 Bücher betreut. In den letzten Jahren hat er sich auch als Krimi-Autor einen Namen gemacht.

Der Tod war überall

Autor Bertrand Herz
Titel Der Tod war überall
Untertitel Ein Überlebender berichtet
Seitenzahl 184
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-12-3
Preis (D) 16,80 €

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„Ich war 14 Jahre alt, als ich nach Buchenwald deportiert wurde.“

Als deutsche Truppen in Frankreich einfallen, muss die Familie Herz fliehen. Die Erinnerungen von Bertrand Herz sind fest eingebrannt und bis heute detailgetreu abrufbar, als wären die Geschehnisse erst gestern passiert. Er erzählt das Leben eines 14-Jährigen, sein Leben, erschütternd – und dennoch Zuversicht vermittelnd.

Bertrand Herz hat als Kind unter Erwachsenen die Hölle im Konzentrationslager Buchenwald und im Außenkommando Niederorschel überlebt. Als einer der letzten Zeitzeugen, die am eigenen Leib erfahren mussten, was Faschismus und Rassismus an Tod und Verderben in die Welt bringen, gibt er seine Kraft und seine Erfahrung weiter, um eine Wiederholung solcher Verbrechen zu verhindern.

Bertrand Herz (* 24. April 1930 in Paris) ist ein französischer Ingenieur und Hochschullehrer jüdischer Abkunft, der als Jugendlicher im KZ Buchenwald Zwangsarbeit leisten musste.
Ab 2001 bis Anfang 2016 war er Generalsekretär der Association Française Buchenwald Dora et Kommandos und Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos. Die Stadt Weimar zeichnete ihn am 3. Oktober 2009 mit der Ehrenbürgerwürde aus.
Ihm wurde der Verdienstorden des Freistaats Thüringen am 10. April 2010 verliehen.

Der Zeitungsleser.

Autor Pierre Deason-Tomory
Titel Der Zeitungsleser.
Untertitel Kurze Geschichten aus Weimar und woanders
Seitenzahl 188
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-48-2
Preis (D) 12,80 €

Zum Buch

In diesem Band sind fast 60 kurze Geschichten und kleine Dramen versammelt. Es sind Beobachtungen von Vorfällen, die sich in Weimar oder woanders ereignet haben. Alles genau so geschildert, wie es sich zugetragen hat, wenn nicht vom Autor frei erfunden oder abgeschrieben. Eingang gefunden haben Texte, die alle, bis auf sechs unentschuldigt fehlende, zwischen 2017 und 2020 im Feuilleton der Tageszeitung junge Welt erschienen sind. Die sorgsame Auswahl erfolgte nach objektiven Gesichtspunkten. Alles früher vom Autor Verfasste wurde aussortiert, als jemand in noch schlechteren Zeiten mit diesen Manuskripten die Wohnung geheizt und Zigaretten gedreht hat.

In diesem Band sind fast 60 kurze Geschichten und kleine Dramen versammelt. Es sind Beobachtungen von Vorfällen, die sich in Weimar oder woanders ereignet haben. Alles genau so geschildert, wie es sich zugetragen hat, wenn nicht vom Autor frei erfunden oder abgeschrieben. Eingang gefunden haben Texte, die alle, bis auf sechs unentschuldigt fehlende, zwischen 2017 und 2020 im Feuilleton der Tageszeitung junge Welt erschienen sind. Die sorgsame Auswahl erfolgte nach objektiven Gesichtspunkten. Alles früher vom Autor Verfasste wurde aussortiert, als jemand in noch schlechteren Zeiten mit diesen Manuskripten die Wohnung geheizt und Zigaretten gedreht hat.

Der Autor ist an einem tristen Januartag 1969 in einem Armee-Krankenhaus in Nürnberg geboren worden. Die Eltern mussten ihn wieder mitnehmen, weil er wegen mangelhafter Ausführung vom Umtausch ausgeschlossen war. Zwischen 1975 und 1986 besuchte er wiederholt die Schule, allerdings erfolglos, weil immer jemand rechtzeitig die Türe abgeschlossen hatte. Seine akademische Laufbahn schloss er mitten im neunten Schuljahr ab. Er hat ein Zeugnis mit Noten bekommen.

Er musste schon mit 17 Jahren ein Volontariat beim Radio beginnen, weil er beim örtlichen Grabsteinhersteller keine Anstellung fand. In den folgenden 20 Jahren beging er bei 14 Sendern in sechs Städten kapitale Rundfunkverbrechen, unter anderem bei Jugendradio DT 64, Radio Hamburg und 98.8 KISS FM Berlin. Es folgte eine Durststrecke als gewissenloser Politik-Funktionär. Heute ist Deason-Tomory in der Weimarer Textindustrie als Hersteller ungereimter Dichtungen tätig. Er veröffentlicht regelmäßig Kurzgeschichten, Glossen und Grotesken in der Tageszeitung „jungen Welt“.

Franzosenbalg

Autor Peter García
Titel Franzosenbalg
Untertitel Völker sind zum Mischen da
Seitenzahl 272
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-11-6
Preis (D) 14,80 €

Zum Buch

Der außereheliche Sohn eines alliierten Besatzungssoldaten und einer deutschen Mutter erlebt Rassismus und Gewalt innerhalb und außerhalb seiner deutschen Familie. Aufgrund seiner Herkunft und seines südländischen Aussehens muss er sich in seiner Kindheit und auch später mit tief verwurzelten Vorurteilen auseinandersetzen. Man schimpft ihn Franzosenbalg, Judenbengel, nordafrikanischer Bastard, Kümmeltürke und Kanake. Mit 14 Jahren erfährt er, woher sein leiblicher Vater stammt. Er war Franko-Algerier spanischer Abstammung, der im Zweiten Weltkrieg in der französischen Armee gekämpft hatte. Da drei Länder beteiligt sind, erschwert das seine Vatersuche, die ein Vierteljahrhundert dauert. Schließlich konnte er ihn in Frankreich finden und treffen. Auf dem langen Weg zur Klärung seiner Identität zieht er ins Ausland, gerät an einen dämonischen Demagogen, wird Kommunist und Dritte-Welt-Fan und erforscht die bunte Mischung seiner Vorfahren.

Das Buch gewährt einen kritischen Blick auf die Deutschen aus der Perspektive eines Feindeskindes. Gleichzeitig ist es ein Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zuwanderung und die Beziehungen zwischen den Völkern.

Der Autor Peter García ist im März 1946 in Heidelberg geboren und lebt heute in Hamburg. 30 Jahre lang verfasste er wirtschaftspolitische Fachartikeln und Länderanalysen hauptsächlich auf Deutsch (u. a. Handelsblatt, Die Welt, Süddeutsche Zeitung), aber auch in anderen Sprachen. Gleichzeitig beriet er 26 Jahre lang deutsche Unternehmen, Ministerien und Verbände zu Lateinamerika. Davor war er als Exporteur von Maschinen nach Asien und Lateinamerika, als Buchhändler und als Betriebswirt tätig. Längere Zeit arbeitete er in Kolumbien und Großbritannien. Aktive Fremdsprachen: Englisch, Spanisch, Französisch, Indonesisch, Portugiesisch und Russisch.

Gonikowski oder Wie Macht geht

Autor Ulrich Völkel
Titel Gonikowski oder Wie Macht geht
Seitenzahl 268
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-28-4
Preis (D) 12,80 €

Zum Buch

Im Land brodelt es. Die Bevölkerung begehrt auf gegen die schlechte Versorgungslage, die Einschränkung der Reisefreiheit und die Unterdrückung durch den diktatorisch regierenden Präsidenten Alfons Rombusch.

Die alten Bonzen aus der zweiten Reihe der Regierung befürchten eine Revolution und stürzen Rombusch, der selbst vor 17 Jahren durch einen blutigen Putsch die Macht ergriffen hatte. Der gefürchtete Geheimdienstchef Enzio Klieme installiert den schwachen Stellvertreter Rombuschs, Martin Gonikowski, als neuen Präsidenten. Er soll das Regime retten und dafür sorgen, dass alles beim Alten bleibt.

Der gestürzte Diktator hatte, so wird allgemein angenommen, seinen Vorgänger höchstselbst erschossen. Ihm aber wird zu seiner Verwunderung kein Haar gekrümmt. Im Fernsehen wird eine gefälschte Erklärung des Präsidenten verlesen, in der dieser seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen mitteilt. Er wird in einer abgelegenen Villa gefangen gehalten, wo er völlig isoliert von der Außenwelt seine Memoiren verfassen soll. Und er soll, das versteht er überhaupt nicht, die Wahrheit schreiben!

Gerüchte schießen ins Kraut, Rombusch sei ermordet worden. Brigitte Werner, die resolute Chefredakteurin einer kritischen Tageszeitung, versucht herauszufinden, was wirklich abgelaufen ist und wo sich der „zurückgetretene“ Präsident aufhält. Und wo sein Pressesprecher Ulf Beister steckt, mit dem sie eine kurze Affäre verbindet und der ebenfalls spurlos verschwunden ist.

Inzwischen versucht der vermeintlich schwache Gonikowski, sein Präsidentenamt wirklich auszufüllen und verfügt Reformen und Amnestien für politische Gefangene. Damit macht er sich den Geheimdienstchef zum Feind, der seine Terrorherrschaft bedroht sieht.

Es kommt zu einem undurchsichtigen Ringen zwischen Klieme und Gonikowski, der versucht, Chefredakteurin Werner auf seine Seite zu ziehen, während Rombusch seine Erinnerungen vollendet. Die Ereignisse spitzen sich zu und werden zu einem Kampf, der alles ändert — nur nicht die ewigen Regeln des Spiels um die Macht.

17 Jahre hat Alfons Rombusch als Präsident zu­nehmend autokratisch regiert. Er tritt nicht freiwillig ab. Eine kleine Gruppe aus seinem näheren Umfeld, angeführt von seinem langjährigen Stellvertreter Gonikowski und dem Geheimdienstchef General Klieme, entmachtet ihn und verbringt ihn an einen geheimen Ort. Es gelingt zunächst, die aufkommenden Unruhen im Land zu beschwich­tigen, nicht aber gänzlich zu unterbinden. Einen großen Anteil an der kritischen Haltung gegenüber dem neuen Machthaber haben die Chef­redakteurin Brigitte Werner und ihre Redaktion. Sie decken einen Skandal auf, in den Klieme verwickelt ist. Die Unruhen flammen wieder auf. Nach kurzer Zeit mehren sich Anzeichen, wie Macht geht und wie sie Menschen verändert.

Politthriller um einen doppelten Staatsstreich, bei dem sich die eigentlichen Strukturen der Macht offenbaren.

Ulrich Völkel (*1940 in Plauen/Vogtl.) lebt seit 2001 in Weimar. Er gründete 1993 den RhinoVerlag, in dem ca. 120 Bücher erschienen sind, darunter die sehr erfolgreiche Serie (18 Bildbände) über Villen und ihre Bewohner in thüringischen Städten. Seit 2006 arbeitet er wieder als freischaffender Schriftsteller und publiziert u. a. in seinem einstigen, nunmehr in die Ilmenauer Verlagsgruppe grünes herz integrierten Verlag. Er ist Verfasser von etwa 40 Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern, Gedichtbänden und Theaterstücken. Außerdem schrieb und schreibt er erzählende Sachbücher, z. B. über die Herkunft von Tier- und Pflanzennamen sowie über deren Mythologien und Legenden. Als Herausgeber und Lektor für verschiedene Verlage hat er bisher 35 Bücher betreut. In den letzten Jahren hat er sich auch als Krimi-Autor einen Namen gemacht.

Jenseits der Perlenkette

Autor Yvonne Andrä & Stefan Petermann
Titel Jenseits der Perlenkette
Seitenzahl 216
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-27-7
Preis (D) 25,00 €

Zum Buch

Kühdorf. Eichstruth. Scheiditz. Asbach-Sickenberg. Thüringenhausen. Kleinbockedra. Meusebach. Burgk. Gerstengrund. Quaschwitz. Jenseits der Perlenkette – Weimar, Erfurt, Gera – liegen sie, die kleinsten eigenständigen Gemeinden Thüringens.

10 Dörfer. 4 Jahreszeiten. 2 Reisende.

Die Filmemacherin Yvonne Andrä und der Autor Stefan Petermann haben sich ein Jahr Zeit genommen für eine Reise durch Thüringen. Standen in den Vorgärten und Wohnzimmern der Dorfbewohner. Liefen die einzige Straße des Ortes hoch und runter. Waren bei Feuerwehrfesten dabei. Wanderten über die Weiden. Hörten zu, notierten und fotografierten. Und staunten, welch Vielfalt im Kleinen liegt und wie unterschiedlich die besuchten Gemeinschaften
sein können.

Entstanden sind Porträts der letzten Kleinstgemeinden Thüringens. Alle Orte eint, dass sie (noch!) selbstverwaltet sind und weniger als hundert Bewohner haben. Im Mittelpunkt stehen die Leben der Menschen und Themen wie Tradition, Landflucht, Natur, DDR-Geschichte, aber auch die Frage: Was heißt es, heute auf dem Land zu wohnen? Yvonne Andrä und Stefan Petermann fanden und beschreiben dabei weder ein Landlustidyll noch eine Provinzhölle. Sie schauen ganz genau hin und zeichnen, oft mit einem Augenzwinkern und immer sehr einfühlsam, Bilder der letzten noch selbstverwalteten kleinen Gemeinden.

Ihre Reisen dokumentierten sie in einem Blog (https://jenseits-der-perlenkette.de/). Dort finden sich noch mehr Fotos und Texte zu den einzelnen Orten.

  • Kühdorf
  • Eichstruth
  • Scheiditz
  • Asbach-Sickenberg
  • Thüringenhausen
  • Kleinbockedra
  • Meusebach
  • Burgk
  • Gerstengrund
  • Quaschwitz

Das Projekt wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen
und die Thüringer Staatskanzlei.

Yvonne Andrä wuchs in Weimar auf, flüchtete 1989 in die Bundesrepublik und studierte Medienkultur an der Bauhaus Universität Weimar. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin, anschließend als Autorin, Dokumentarfilmregisseurin und Produzentin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Andrä und Stefan Petermann gründete sie ein Künstlerkollektiv, aus welchem die Produk­tionsfirma 1meter60 Film hervorging. Deren wichtigste Filme sind die Kino-Dokumentarfilme The Other Europeans In: Der Zerbrochene Klang und Pauls Schulweg und der Kino-Spielfilm Heimsuchung. Neben der Filmarbeit schreibt und fotografiert sie für eigene künstlerische Projekte.

www.weimar8uhr.de

www.1meter60-film.de

Stefan Petermann wuchs in Werdau auf. Er studierte an der Bauhaus Universität Weimar. 2009 erschien sein Debütroman Der Schlaf und das Flüstern. Aktuell ist der Geschichtenband Der weiße Globus und  – als Herausgeber – der Bildband Bauhaus Graphic Shorts. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den MDR-Literaturpreis, Stipendium Literaturhaus Bremen und Würth-Literaturpreis. Seine Erzählungen Nebenan, Der Zitronenfalter soll sein Maul halten und Die Angst des Wolfs vor dem Wolf wurden verfilmt. 2015 war er Stadt­schreiber im oberösterreichischen Wels. Er lebt in Weimar.
www.stefanpetermann.de

Die Autoren sind ab dem Zeitpunkt des Erscheinens des Buches in ganz Thüringen auf Lesereise unterwegs. Die jeweils aktuellen Termine finden sich unter https://jenseits-der-perlenkette.de/veranstaltungen/

Jüdische Familien aus Arnstadt und Plaue

Autor Schlossmuseum Arnstadt (Hrsg.)
Titel Das Beste sind die Reste
Seitenzahl 236
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-41-3
Preis (D) 19,90 €

Zum Buch

Auf Beschluss der Landesregierung des Freistaats Thüringen findet 2020/21 das Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ statt. Der Freistaat Thüringen, die jüdische Landesgemeinde, die christlichen Kirchen und eine Vielzahl von wissenschaftlichen und künstlerischen Einrichtungen rücken die viele Jahrhunderte zurückreichenden Zeugnisse jüdischen Lebens und das vielfältige jüdische Erbe stärker ins öffentliche Bewusstsein. Das Schlossmuseum Arnstadt dokumentiert in der Sonderausstellung „Jüdische Familien aus Arnstadt und Plaue“ die bewegende, wechselvolle Geschichte der jüdischen Bürger beider Städte. Begleitend zur Ausstellung haben sich nationale und internationale Wissenschaftler und jüdische Mitbürger anhand wertvoller und zum Teil bisher unveröffentlichter Quellen der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte gewidmet und die Ergebnisse in diesem Buch veröffentlicht.

Als wichtiger Bestandteil des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ bietet diese Sonderausstellung einen fundierten Einblick in die Lokalgeschichte von Arnstadt und Plaue. Die Ausstellung ist geplant vom 2. Mai bis 14. November 2021 im Schlossmuseum Arnstadt.

Martina Guß                                    Andrea Kirchschlager
Jascha Nemtsov                              Monika Juliane Gibas
Jörg Kaps                                          Antje Vanhoefen

Lust auf Fliegen

Autor Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP)
Titel Lust auf Fliegen
Seitenzahl 192
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-24-6
Preis (D) 25,00 €

Zum Buch

Leonardo da Vinci wusste es schon: „Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“

In diesem Buch geht es ums Fliegen. Zur Abwechslung stehen aber Pilotinnen im Mittelpunkt. Pilotinnen von heute sind respektiert, seit 1988 auch bei der Lufthansa und seit 2008 bei der Luftwaffe im Einsatz. Das war nicht immer so: Ihnen wurde nachgesagt, einen „angeborenen Oppositionsgeist“ (1913) und mangelndes „kameradschaftliches Gefühl“ (1933) zu besitzen, sie wurden als „dämonische Amazonen und Abenteurerinnen“ (1934) bezeichnet und man war sicher, dass sie „sich schon bei Autopannen nicht zu helfen wissen“ (1985). Was ist das Lebensgefühl dieser weiblichen Minderheit, die nur fünf Prozent aller Flieger ausmacht? Wie gehen Pilotinnen mit der Rolle der Exotinnen auf den Flugplätzen um? Was bedeutet ihnen die Kameradschaft mit Fliegerinnen? Nicht zuletzt: Was haben Pilotinnen erreicht, welche Abenteuer haben sie bestanden und welche fliegerischen Leistungen können sie vorweisen?

Die Rolle der deutschen Pilotinnen, ihre Erfolge und ihr Selbstverständnis, spiegeln sich in der Geschichte der Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) wider. Das 50. Jubiläum dieser Vereinigung ist der Anlass für dieses Buch.

Tauchen Sie ein in die Welt der fliegenden Frauen. Kommen Sie mit auf eine kurzweilige Reise mit vielen Anekdoten, spannenden Flugberichten und weitgehend unbekannten Fotos. Dieses Buch ist die weibliche Sicht auf die Fliegerei und ein Aufruf an alle Frauen und Mädchen, die sehnsüchtig Flugzeugen hinterherschauen: Traut euch! Fliegt selbst!

Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen wurde am 6. April 1968 auf Gut Petersau bei Worms von neun Pilotinnen gegründet. Von hohem Bekanntheitsgrad sind berühmte Namen wie Elly Beinhorn (1907–2007), die schon in den 30er Jahren alle fünf Kontinente mit dem Flugzeug eroberte und Hanna Reitsch (1912– 1979), die erste Hubschrauber- und Jetpilotin der Welt.

Heute zählt die VDP ca. 300 Mitglieder aus allen Sparten der Luftfahrt: Berufspilotinnen, Motor-, Ultraleicht-, Segel- und Hubschrauberpilotinnen sowie Ballonfahrerinnen.

Die VDP möchte mit diesem Buch, einer Mischung aus Historie und Gegenwart, den Bogen von der Nachkriegszeit bis heute schlagen – über diverse fliegerische Disziplinen hinweg. Auch die Berufspilotin kommt nicht zu kurz.

Das Besondere daran ist: Die Piloten, von denen hier die Rede ist, sind Frauen. Spätestens jetzt legen viele Männer das Buch zur Seite – betrifft mich nicht. Warum? Fliegen ist fliegen und gute Geschichten sind gute Geschichten.

Die Artikel im Buch sind alle von Mitgliedern der VDP – also von aktiven Pilotinnen – geschrieben und haben häufig biografische Komponenten. Sie spiegeln so ein Stück Lebensgefühl der erzählenden Pilotin. Auch geben Flug- und Reiseberichte, Anekdoten und kurze Geschichten ein Gefühl der jeweiligen Zeit wieder.

Sternzeichen Kuchen, Aszendent Plätzchen

Autor Petra Hermann
Titel Sternzeichen Kuchen, Aszendent Plätzchen
Untertitel Von Pistazienmonden und Teesternchen
Seitenzahl 144
Einband Softcover
ISBN 978-3-945294-47-5
Preis (D) 12,80 €

Zum Buch

Irgendwann, wenn es draußen kälter wird und die Tage kürzer sind, kommt uns unser in leichten sommerlichen Tagen gefasster Vorsatz der gesunden Ernährung abhanden. Der allen Säugetieren eigene Urinstinkt, für kalte Wintertage vorzusorgen, ergreift von unserem Tun Besitz – und wir beginnen zu backen.

Selbstgebackenes gehört zum Kaffee oder Tee bei Kerzenschein, oder zum Glühwein, wenn man sich in der Decke auf der Couch einkuschelt. Auch kleine Geschenke aus der Küche bzw. aus dem Backofen sind überall willkommen. Und da ist das einfache Plätzchen genauso gut wie der aufwendig gebackene Kuchen. Die Rezepte dieses Buches sind zum Teil kleine Familienschätze, manchmal weitergegebene Tipps von der Nachbarin oder Kollegin, oft auch abgewandelt, in anderen Fällen einfach neue Ideen der Autorin Petra Hermann.

Wie so oft gilt auch hier: Die Menge macht das Gift. Also nicht an den guten Zutaten sparen, sondern lieber ein Stück weniger essen. Plätzchen, Stollen und Kuchen gehören nun einmal zu Herbst und Winter und zum Weihnachtsfest, genauso wie gutes, reichhaltiges Essen.

Petra Hermann lebt und arbeitet in Weimar. Die gelernte Feintäschnerin hat ihren vor über 30 Jahren gegründeten Betrieb an ihren Sohn übergeben, arbeitet aber weiterhin mit im Bereich von Design und Produktentwicklung. Sie betreibt seit vielen Jahren den Internetblog „Obers trifft Sahne“ (www.oberstrifftsahne.com), der in der Foodblog-Szene mittlerweile sehr erfolgreich ist. In ihrem Blog versucht sie, mit Geschichten und anekdotischen Erzählungen rund um Küche und Rezepte, die Menschen fürs Kochen, vor allem mit regionalen und saisonalen Produkten, zu begeistern. Außerdem organisiert sie den Wettbewerb „Thüringer Cookingpokal“, der jährlich unter Hobbyköchen der Region ausgetragen wird.

Stolperstein-Geschichten Aurich

Autor Bernd-Volker Brahms
Titel Stolperstein-Geschichten Aurich
Untertitel Spurensuche gegen das Vergessen
Seitenzahl 180
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-19-2
Preis (D) 16,80 €

Zum Buch

Der Bildhauer Gunter Demnig leistet mit seiner inzwischen europaweit verwirklichten Idee, den Menschen, die durch die Nationalsozialisten entwürdigt, ermordet und zu reinen Zahlen degradiert wurden, ein Denkmal in Gestalt der „Stolpersteine“ zu setzen, einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte.

Der Eckhaus Verlag Weimar greift diese Idee auf und gibt mit einer Buchreihe den Namen ausgewählter Persönlichkeiten ein Bild und den Menschen ihre Lebensgeschichte zurück. „Stolperstein-Geschichten Aurich“ ist nach „Stolperstein-Geschichten Weimar“ der zweite Band zu einer im Eckhaus Verlag erscheinenden Serie. In über 1.000 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas liegen bereits Stolpersteine. Hinter jedem dieser Steine steckt eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.

Eine Recherchegruppe hat in jahrelanger Arbeit zu den vielen Stolpersteinen die Lebens- und Schicksalsdaten rekonstruiert – aber auch Kontakt zu Zeitzeugen und Angehörigen aufgenommen und so eine Brücke in die heutige Zeit geschlagen. Durch die Spurensuche, die in Aurich schon weit vor den Stolpersteinen einsetzte, werden die Schicksale dem Vergessen entrissen und auch Versöhnung möglich gemacht.

Zu den Biografien schaffen Rahmentexte wie ein Interview mit Gunter Demnig und ein Bericht über das Durchgangslager Westerbork (Niederlande) ein umfassendes Bild. Als Zusatzmaterial dient ein beigelegter Stadtplan der Stadt Aurich mit „Orten des Gedenkens“.

Aurich war einst Hauptstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Ostfriesland, wovon noch heute prächtige Bauwerke zeugen. Zur Geschichte der Stadt gehört ein vielfältiges jüdisches Leben,

dessen Anfänge bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Aurich ist ohne den Beitrag jüdischer Bürger kaum denkbar. 1933 machten sie 6,5 Prozent der Bevölkerung aus. 1940 war Aurich als Folge rassistischer Pogrome, Vertreibung und Ermordung „judenfrei“, wie es im Jargon der Nationalsozialisten hieß. Die Stadt war eines wesentlichen Teils ihrer „Seele“ beraubt.

Liest man die Biografien der in diesem Buch vorgestellten Personen, begreift man den Verlust, der der Stadt zugefügt wurde. Umso wichtiger sind die Bemühungen der Auricher Bürger, sich ihrer Geschichte zu stellen und durch Erinnerungsstätten Mahnmale des Gedenkens zu schaffen, die vor allem auch in die Zukunft weisen wollen: Nie wieder darf es ein solches Verbrechen geben!

Im Jahre 2011 verlegte der Künstler Gunter Demnig die ersten „Stolpersteine“, Steine von 10 mal 10 cm Größe, mit einer Messingplatte versehen, in die Name, Geburtsjahr und Todes- oder Vertreibungsdatum der Opfer eingraviert sind. Sie werden eingelassen vor den Häusern, aus denen einst die jüdischen Mitbürger vertrieben und in den Tod getrieben wurden. Inzwischen gibt es in Aurich 140 solcher „Stolpersteine“, es sollen einmal über 300 sein.

Seit einigen Jahren kehrt jüdisches Leben in die Stadt zurück. Die Wunden heilen. Die Narben bleiben. Der Eckhaus Verlag Weimar hat die Idee des Bildhauers Gunther Demnig aufgegriffen, der den Opfern ihre Namen zurückgegeben hat. In diesem Buch werden die Lebensgeschichten jüdischer Mitbürger Aurichs erzählt.

Die Bücher der Reihe „Stolperstein-Geschichten“ werden dank zahlreicher Sponsoren an die Schulen der Stadt verteilt, können aber auch käuflich erworben werden. Wir sehen einen wichtigen Effekt darin, den Lesern Geschichten aus ihrer eigenen Stadt zu präsentieren, um dem Geschichtswissen über die NS-Verbrechen ein deutliches und fassbares Gesicht zu geben.

Über 25 deutsche Städte haben bereits Interesse bekundet, sich mit Lebensgeschichten zu den Stolpersteinen ihrer Stadt in unsere Buchreihe einzubringen. Der Eckhaus Verlag sieht sich also einer großen Aufgabe für die kommenden Jahre gegenüber. Unser Engagement bei der Herstellung der Bücher ist dabei ehrenamtlich. Deshalb sind wir jederzeit dankbar für Sponsoren, die sich mit der Finanzierung eines Klassensatzes für die Schüler ihrer oder einer anderen Stadt engagieren. Auch einzelne Bücherspenden sind willkommen, diese fassen wir jeweils zu Sammel-Klassensätzen zusammen.

Bernd-Volker Brahms, Jg. 1969, ist Journalist und stammt gebürtig aus Leer. Er ist Redaktionsleiter der „Volksstimme“ in Stendal. Sein Geschichts- und Deutschstudium in Göttingen schloss er 2001 mit einer Arbeit über die Darstellung des Holocaust in der Literatur am Beispiel von Peter Weis` „Die Ermittlung“ ab. Mit einem Journalistik-Stipendium des American Council on Germany konnte er 2004 in den USA zahlreiche Interviews mit Holocaust-Überlebenden führen. Zuvor hatte er bereits 2003 mehrere Monate bei der deutsch-jüdischen Zeitung „Aufbau“ in New York gearbeitet. Neben historischen und politischen Themen gehört auch der Badmintonsport zu seiner Passion, er berichtete bereits von sechs Olympischen Spielen und zahlreichen Weltmeisterschaften.

Weimarer Mundart

Autor Petra Hermann
Titel Weimarer Mundart
Seitenzahl 224
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-18-5
Preis (D) 24,95 €

Zum Buch

Wie is(s)t Weimar? Das ist eine Frage, welche die Foodbloggerin Petra Hermann als einen in Weimar geborenen Genussmenschen schon eine Weile umtreibt. Indem sie der Frage nachgeht, wer die Speisekarte einer Stadt schreibt, macht sie sich auf die Suche nach „Weimarer Mundart“.

Quer durch die Stadt und quer durch ein Jahr hat Petra Hermann Menschen getroffen, die ihr erzählt haben, was sie mit dem Thema Essen und Kochen verbinden und welche Orte sie in Weimar besonders mögen. Jede dieser Begegnungen wird ergänzt durch ein passendes Rezept. Alte und neue Hausmannskost zwischen Großmutters Rezepten, durch Reisen inspirierter Küche weltoffener Weimarer, kulinarischer Raffinesse und alltäglicher Lieblingsgerichte füllen so diesen Band mit über 50 Gerichten. Zwischendurch eingestreut finden sich kleine anekdotische Geschichten, über die Weimarer und auch Weimar-Liebhaber schmunzeln können.

Guten Appetit – ganz nach Weimarer Mundart!

Wie is(s)t Weimar? Das ist eine Frage, die mich als Foodbloggerin und in Weimar geborenen Genussmenschen schon eine Weile umtreibt. Und wer schreibt eigentlich die Speisekarte einer Stadt?

Ist es das erste Haus am Platz, sind es die vielen kleinen Kneipen und Bars, die Produzenten von heimischen Spezialitäten oder sind es die Menschen bei sich zu Hause? Denn dort entspringt schließlich dem Wortsinn nach unsere Hausmannskost.

Ist Hausmannskost heute noch die Küche der Großeltern, die vielgepriesenen Gerichte wie Thüringer Klöße und Zwiebelkuchen?  Oder gibt es die „Hausmannskost 2.0“, die eine weltoffene Stadt wie Weimar widerspiegelt? Denn der Einfluss der Kulturen zeigt sich auch bei der täglichen Zubereitung unserer Mahlzeiten.

Quer durch die Stadt und quer durch ein Jahr habe ich Menschen getroffen, die mir erzählt haben, was sie mit dem Thema Essen und Kochen verbinden und welche Orte sie in Weimar besonders mögen. Jede dieser Begegnungen wird ergänzt durch ein passendes Rezept.

Ich wünsche einen guten Appetit – ganz nach Weimarer Mundart!

Petra Hermann lebt und arbeitet in Weimar. Die gelernte Feintäschnerin hat ihren vor über 30 Jahren gegründeten Betrieb an ihren Sohn übergeben, arbeitet aber weiterhin mit im Bereich von Design und Produktentwicklung. Sie betreibt seit vielen Jahren den Internetblog „Obers trifft Sahne“ (www.oberstrifftsahne.com), der in der Foodblog-Szene mittlerweile sehr erfolgreich ist. In ihrem Blog versucht sie, mit Geschichten und anekdotischen Erzählungen rund um Küche und Rezepte, die Menschen fürs Kochen, vor allem mit regionalen und saisonalen Produkten, zu begeistern. Außerdem organisiert sie den Wettbewerb „Thüringer Cookingpokal“, der jährlich unter Hobbyköchen der Region ausgetragen wird.

Wild Kitchen Project

Autor Jana Rogge, Stephan Berghaus (Hrsg.)
Titel Wild Kitchen Project
Untertitel Rezepte und Erfahrungen für Liebhaber von Wild, BBQ und Outdoorküche
Seitenzahl 176
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-13-0
Preis (D) 19,95 €

Buchauszug: Unsere Philosophie

Wahrheiten sind simpel. Zum Beispiel diese: Wir mögen keine Massentierhaltung. Und mit dieser Meinung sind wir wohl nicht allein. Um etwas zu bewirken, reicht es aber nicht, „dagegen“ zu sein. Es braucht Entscheidungen, Ideen oder Alternativen.

Manche lösen das Dilemma, indem sie komplett auf Fleisch verzichten. Im Sinne des Problems sicher eine passende Lösung. Leider nicht für uns – denn wir essen gern Fleisch. Unser Vorschlag ist, sich wieder (zurück) zu besinnen auf das, was vor dem eingeschweißten Schnitzel im Supermarktregal war: Das ganze Tier. Wer es schlachtet, um es zu essen, sollte mehr kennen als nur Schnitzel, Rücken und Nackensteak.

Für jedes Schnitzel, was in der Auslage liegt, muss es irgendwo auch den Rest vom Tier geben. Der wird in unserer Küche zunehmend weniger verarbeitet. Nach Wurst und Hundefutter bleibt dann leider einiges übrig, was weggeworfen wird. Die „Welt“ titelte bereits 2012: „20 Millionen Schweine landen pro Jahr im Müll“. In Deutschland. Damit sind natürlich nicht 20 Millionen ganze Schweine gemeint. Das sind eben – unter anderem – diese Reste, die entstehen, weil der Ladenpreis für Fleisch extrem niedrig geworden ist und die Kunden dank des Überangebotes nur die besten Stücke kaufen.

Wir schlagen also vor: Beginnen wir wieder damit, das ganze Tier zu verwerten. Sehen wir hinter dem Steak das Lebewesen, das wir achten. Im Gegensatz zu Mastvieh kann Weidevieh und noch viel mehr das Wild bis zu seinem Tod ein natürliches und würdiges Leben führen. Die Ernährung ist natürlich, die Lebensweise in Herde oder Rotte ebenso. Im Fleisch findet man weder Antibiotika noch Wachstumshormone. Vom Jäger oder aus dem Wildfleischhandel kann man ganze Stücke beziehen. Es schadet nicht, seinem Essen einmal „in die Augen zu sehen“. Das bedeutet nicht, dass jeder jetzt lernen muss, wie man ein Tier komplett zerlegt – wie so oft im Leben wird es reichen, wenn man jemanden kennt, der das kann. Wichtig ist in unseren Augen, sich zu vergegenwärtigen, was man da isst. Welches Fleisch sitzt wo? Was eignet sich für welche Garmethode?

Aus dieser Überlegung heraus entstand das „Wild Kitchen“-Projekt. Wir sammeln Ideen und Erfahrungen rund um die Küche mit Wild. Fernab vom allseits bekannten Hirschbraten mit Wacholderbeeren, den so mancher bei der Erwähnung des Wortes „Wild“ sofort auf der Zunge hat. Und natürlich geht es immer auch um die Frage, wie man das besonders lecker zubereitet. BBQ-Grill und Smoker, Dutch Oven und Drehspieß sind dabei unsere Geräte. Back to the roots.
Unsere Dokumentation hier wird keine Sammlung von Grillrezepten. Wir gehen davon aus, dass ihr euer Gargerät der Wahl bedienen könnt. Und dass ihr nicht zum ersten Mal ein Stück Fleisch röstet. Holt euch Ideen, Anregungen und vielleicht könnt ihr von unseren Erfahrungen auch ein wenig für die eigene Küche profitieren. Wer uns fragen will, kann das gern tun.

Your Content Goes HereDieses Kochbuch richtet sich an die Liebhaber von Wildfleisch und Outdoorküche. Wer Wild bisher nur als Braten oder Gulasch kennt und gleich den typischen Geschmack von Lorbeer, Wacholder und Rotweinsauce auf der Zunge hat, kann hier noch einiges entdecken.

Wir nutzen Grill, Dutch Oven und Mangalspieß, um die vielfältigen Geschmacksnuancen der Küche auszureizen. Selbst ungewöhnliche Wildsorten kommen auf den Teller. In diesem Buch findet man über 60 Rezepte, vom Hasen-Sauerbraten über Pulled Deer und Wildschwein-Flammkuchen bis hin zu Hirschrouladen, Bratwurst oder Hackbraten. Neben exotischen Rezepten wie Krähenstrudel und Waschbäreintopf finden sich auch Klassiker wie Rippchen und Rückenbraten.

Gesundes Wild: Wild – gesund und nachhaltig, fettarm und naturschonend – für uns das perfekte Fleisch.

From Nose to Tail: Warum immer nur Rücken und Keule, wenn man das ganze Tier essen kann? Es ist nicht nur respektvoller, sondern macht auch Laune, alte Rezepte neu zu interpretieren.

BBQ und Outdoor: Kochen über offenem Feuer, die Romantik von Flamme und Rost hat uns schwer erwischt …

Das Wild Kitchen Project ist ein Zusammenschluss von vier BBQ- und Dutch-Oven-Teams aus ganz Deutschland, die sich gemeinsam zum Grillen und Kochen treffen und für ihr Projekt einen Internetblog betreiben. Ihre gesammelten Erfahrungen gibt es nun erstmals gesammelt in diesem Buch.

Wild Kitchen Project 2.0

Autor Jana Rogge, Stephan Berghaus (Hrsg.)
Titel Wild Kitchen Project 2.0
Untertitel Rezepte und Erfahrungen für Liebhaber von Wild, BBQ und Outdoorküche
Seitenzahl 176
Einband Hardcover, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-21-5
Preis (D) 19,95 €

Buchauszug: Vorwort

Das erste Buch unseres Wild Kitchen Projects traf auf eine überwältigende Resonanz, mit der wir nicht gerechnet hatten. Wir wurden gebeten, noch mehr zu erzählen – und das tun wir hiermit. Nicht nur mit dem zweiten Buch, sondern auch mit verschiedenen Kursprogrammen sind die einzelnen Teams in der gemeinsamen Mission mittlerweile unterwegs.

Unser Anspruch an dieses Buch ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen, die sich mit unserer Philosophie identifizieren können, ob Jäger oder BBQ-Fans, Hobbyköche am heimischen Herd oder Outdoorköche am Lagerfeuer. Die Komplettverwertung der erlegten Stücke ist uns dabei ebenso wichtig wie die Geschmackserfahrungen jenseits des klassischen Hirschbratens, dessen Aroma nach Lorbeer und Wacholder so mancher bei der Erwähnung des Wortes „Wild“ sofort auf der Zunge hat. BBQ-Grills und Smoker, Dreibein, Drehspieß und Dutch Oven sind dabei unsere Geräte. Back to the roots.

Deshalb liegt das Hauptaugenmerk auf der Nachkochbarkeit unserer Rezepte. Einfach nachzumachen, und ganz klar – was am Lagerfeuer funktioniert, klappt in der Küche allemal.

Wir gehen einfach mal davon aus, dass ihr euer Gargerät der Wahl bedienen könnt. Unsere Rezepte sollen anregen, Ideen geben, Appetit machen – und keinesfalls nur eine 1:1-Bauanleitung für explizite Gerichte sein. Macht es wie wir und experimentiert! Wer uns fragen will, kann das gern tun. Wir freuen uns immer über Feedback.

Guten Appetit! wünschen die Teams

Unsere Lebensmittelproduktion verursacht massive Umweltprobleme, ist wesentliche Ursache für den Klimawandel, für das Arten­sterben und sorgt in vielen Teilen der Erde für Armut, Ausbeutung und Elend. Die Lebensmittelverschwendung steigt auf Rekordniveau. Mit den Lebensmitteln, die derzeit weltweit produziert werden, könnten wir mehr als die Weltbevölkerung satt machen. Stattdessen verwenden wir unser Getreide als Tierfutter oder verarbeiten es zu Kraftstoff und nennen diesen dann Biodiesel. Unser Ernährungssystem ist krank.

Zum Synonym für dieses kranke System ist der Begriff Massentierhaltung geworden. Erschreckende Bilder rauschen über unsere Bildschirme. Fleischkonsum gilt als verächtlich. Die Frage, wie wir zukünftig leben wollen, drängt sich in unser Ernährungsbewusstsein. Manche finden die Antwort im Verzicht auf tierische Lebensmittel. Andere suchen Lösungen abseits abgetretener Wege, begeben sich auf die Suche nach dem Außergewöhnlichen.

Die Macher des Wild Kitchen Projects sind diese anderen. Sie sind Jäger, Fleischexperten und BBQ-Liebhaber. Ein Zusammenschluss von Menschen, die sich gemeinsam auf den Weg machen. Immer wieder gehen sie auf die Jagd, erlegen das Tier, zerlegen es, verwerten es gänzlich. Zubereitet am Grill, im Dutch Oven, über dem offenen Feuer haben sie dabei den Genuss wiederentdeckt. Den bewussten Genuss, den, der ohne Reue, ohne den faden Beigeschmack eines kranken Ernährungssystems auskommt.

Wildtiere leben in der Natur. Wenn wir artgerecht lebende Tiere finden wollen, dann müssen wir genau dorthin. Dorthin, wo der Mensch möglichst wenig in das natürliche System eingreift. Dorthin, wo der Jäger mehr Heger denn Erleger ist und als solcher dafür sorgt, dass das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt. Ein Gleichgewicht, bei dem sich der Mensch zurücknimmt, leiser wird, aufhört den Takt zu bestimmen und stattdessen dem Pulsschlag der Natur folgt.

Das gelingt immer dann, wenn dem Tier möglichst viel Freiraum gegeben wird, sich natürlich zu entwickeln. Nicht immer ist hier die freie Wildbahn die einzige Möglichkeit. Gatter- oder Weidetiere, lange domestizierte Tierrassen, können genauso gesund aufwachsen wie Wildtiere. Bestenfalls ist dem Züchter noch der Weideschuss erlaubt und dem Tier bleibt der Weg ins Schlachthaus erspart.

Nun ist das Wild Kitchen Project viel mehr als ein Aufruf, mehr Wildfleisch zu essen. Denn nach der Jagd geht die wilde Küche erst richtig los. Da sind die Barbecuemeister gefordert, da kommt die Grillkunst ins Spiel, da fangen die Aromen an zu tanzen. Es wird Feuer gemacht und experimentiert. Alte Rezepte werden neu interpretiert, das Klassische wird außergewöhnlich, ganz Neues wird erfunden. Aus dem beliebten Leberkäse wird ein Rehleberkäse und das Surf ’n’ turf wird ziemlich wild. Die Keule vom Rost lädt förmlich dazu ein, sie am Lagerfeuer zu essen, und bei den Kohlrouladen würde selbst die bestkochende Oma ihr Rezept ins Feuer werfen.

Das Wild Kitchen Project schärft das Bewusstsein für gute Fleischqualitäten, bringt bisher Unbekanntes auf unsere Teller, sorgt für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse und erlaubt uns, endlich wieder unser Essen zu genießen. Am besten trifft man sich dazu mit Freunden am offenen Feuer.

Sandra Schröder, Februar 2018

Nachdem das erste Buch des Wild Kitchen Projects von vielen Seiten – Jägern, BBQ-Fans und Outdoorfreunden – einen unerwartet großen Zuspruch erfahren hat, sahen sich die Projekt-Teams angespornt, ihren Weg weiter zu verfolgen. Wieder dreht sich alles um die Outdoorküche in ihren vielen Facetten.

Gerade die Herkunft des Fleisches ist in den Augen der Autoren weit mehr als nur „Geschmacks­sache“. Während im ersten Band vor allem das Wild über der Flamme brutzelt, schauen die Teams neben der Faszination Wildbret sprichwörtlich über den Tellerrand, denn von der Wildsau bis zum artgerecht gehaltenen Weideschwein besteht hinsichtlich der Lebensqualität der Tiere nur ein geringer Unterschied.

Unter dem Motto „from nose to tail“ werden alte Rezepte neu interpretiert und Grillklassiker auf andere Tier­arten übertragen. Wie wäre es also mit einem T-Bone-Steak vom Hirsch, Fleisch­käse aus Wildbret oder der guten alten Ochsenschwanzsuppe aus dem Dutch Oven?

Das Wild Kitchen Project ist ein Zusammenschluss von einigen BBQ- und Dutch-Oven-Teams aus ganz Deutschland, die sich gemeinsam zum Grillen und Kochen treffen und für ihr Projekt einen Internetblog betreiben. Nachdem das erste Buch ein voller Erfolg wurde und bereits in der zweiten Auflage im Handel ist, arbeiteten die Teams am Band 2, in dem es neben dem Wildbret auch um Weidefleisch aus artgerechter Haltung geht. Dazu holten sie sich mit „Don Marco“ Greulich, World Barbecue Champion und mit über 40 Titeln einem der erfolgreichsten Griller Europas, prominente Unterstützung und viele neue kreative Ideen ins Boot.

Zelle B-28

Autor Adil Demirci
Titel Zelle B-28
Untertitel Als politische Geisel in Istanbul
Seitenzahl 256
Einband Taschenbuch, Fadenheftung
ISBN 978-3-945294-50-5
Preis (D) 14,80 €

Zum Buch

Adil Demirci berichtet in seinem Buch über 10 Monate Haft in einem türkischen Gefängnis als politische Geisel. Ein Buch über die Willkür des türkischen Staates, mit politisch Andersdenkenden umzugehen.

Als der deutsch-türkische Journalist und Sozialwissenschaftler Adil Demirci im April 2018 zusammen mit seiner an Krebs erkrankten Mutter in seine Geburtsstadt Istanbul fliegt, ahnt er nicht, dass sein Aufenthalt sich unfreiwillig verlängern und im Gefängnis Silivri enden wird: In der letzten Nacht seines Türkeibesuches wird er von bewaffneten Polizisten abgeführt und verhaftet. Seiner schwerkranken Mutter bleibt nichts anderes übrig, als allein wieder zurück nach Köln zu fliegen. Sie sieht ihren Sohn vor ihrem Tod nur noch zu Besuchszeiten im Gefängnis. Die Behörden werfen Adil Demirci vor, an Beerdigungen an Mitgliedern von linksextremischen Organisationen teilgenommen zu haben. Er bleibt die nächsten 10 Monate in Haft und bekommt im Anschluss eine viermonatige Ausreisesperre aus der Türkei auferlegt.

Adil Demirci berichtet in seinem Buch über die Willkür des türkischen Staates, mit politisch Andersdenkenden umzugehen, gibt einen Eindruck über die Zustände im Gefängnis, beschreibt die Kraft der Solidaritätsbewegungen für die politischen Häftlinge und ergänzt seine Erlebnisse mit Exkursen in die türkische Geschichte und Politik.

„Weder Staatsanwaltschaft noch Gericht setzten sich auch nur ein einziges Mal ernsthaft mit den Ausführungen der Verteidiger auseinander. Die Staatsanwaltschaft sah sich nicht imstande, Dokumente vorzulegen, die eine Schuld der Angeklagten hätten beweisen können. Adil Demircis beeindruckend ruhigen und sachlichen Einlassungen prallten am Gericht ab.“ (Günter Wallraff)

Adil Demirci (* 1985 in Istanbul) ist ein deutsch-türkischer Sozialwissenschaftler und freier Journalist aus Köln.

Er arbeitet beim Internationalen Bund (IB) als Sozialarbeiter und ist Betriebsratsmitglied sowie langjähriger Gewerkschafter bei Ver.di. Er besitzt sowohl die türkische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Am 13. April 2018 wurde Adil Demirci in der Türkei um 4.00 Uhr gleichzeitig mit den weiteren Mitarbeitern der Nachrichtenagentur ETHA Semiha Şahin und Pınar Gayıp festgenommen. Am 17. April wurde er zunächst vom Staatsanwalt in Çağlayan verhört und anschließend dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft verhängte. Demirci hatte seine kranke Mutter in Istanbul begleitet, die dort Verwandte besuchte. Demirci saß wie auch Can Dündar, Peter Steudtner und Deniz Yücel in der Haftanstalt „Nummer 9“ in Silivri.

Im November 2018 erfolgte der Prozessbeginn gegen Adil Demirci. Im Februar 2019 kam Demirci nach zehn Monaten Haft wieder frei, aber zunächst bestand ein Ausreiseverbot. Erst nach dem Tod der Mutter im Juni 2019 hob das Gericht die Ausreisesperre auf, und Demirci durfte zur Beerdigung nach Deutschland ausreisen. Vor der Ausreise musste er 3.000 Euro Kaution in Istanbul hinterlegen.

Die türkische Justiz wirft ihm Mitgliedschaft in der (Marksist Leninist Komünist Parti (MLKP)) vor, was Demirci entschieden bestreitet. Demirci nahm von 2013 bis 2015 am den Beerdigungen von Serkan Tosun, Aziz Güler, Şirin Öter und Yeliz Erbay und an einer Gedenkfeier für Suphi Nejat Ağırnaslı an der Boğaziçi-Universität teil, die allesamt dem bewaffneten Flügel der MLKP angehörten. Die Teilnahme an den Veranstaltungen räumte Demirci seiner Anwältin zufolge ein, allerdings seien dort Tausende Menschen anwesend gewesen.

Bei einem Empfang im Rathaus hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker im August 2019 Demirci für seine „Dienste an der Demokratie“ gewürdigt. Sie könne nicht „ermessen, wie schwierig es ist, auszuhalten, wenn man zu Unrecht eines Verbrechens angeklagt ist, das man nicht begangen hat“, sagte sie.

Der Prozess gegen Demirci wird in der Türkei weiter fortgesetzt, obschon er selbst trotz Kaution nicht dorthin zurückkehrte. Die Deutsche Presseagentur nannte den Fall am 15. Oktober 2019 einen „der prominentesten verbliebenen Fälle gegen Deutsche in der Türkei“. Sein Unterstützerkreis in Köln „Stimmen der Solidarität – Mahnwache Köln“ will sich als Verein eintragen lassen und sich weiter für inhaftierte Journalisten, Akademiker und andere in der Türkei einsetzen.