So arbeitet der Eckhaus Verlag
Wenn einer (oder eine) ein Manuskript abgeschlossen hat, dann kann er was erzählen… Zum Beispiel, bei wie vielen Verlagen er versucht hat, sein Manuskript unterzubringen. Von den großen Häusern bekommt er – meistens – eine (für 1000 andere Autoren) vorgefertigte, freundliche Absage. Passt nicht ins Verlagsprogramm, überschneidet sich mit ähnlichen Projekten unseres Hauses, betrifft nicht unseren Leserkreis. Eigentlich heißt es: Du bist ein Nobody, wir verlegen nur Stars.
Also macht sich der Enttäuschte auf die Suche und findet im Netz eine Unmenge Verlage, die das Manuskript selbstverständlich drucken, wenn der Verfasser eine bestimmte Summe investiert.
Es ist in aller Regel eine hohe vier- bis fünfstellige Summe. Manchmal liest man im Vertrag, dass ab dem Exemplar 1001 ein fürstliches Honorar gezahlt wird. Aber man weiß nicht, dass vielleicht nur 100 Stück gedruckt wurden. Und dass ein Verlag niemals 25 % Autorenhonorar zahlen könnte, weil unterm Strich vom Verkauf insgesamt kaum so viel übrigbleibt. Nach einem Jahr bekommt man dann die Mitteilung, der Titel sei leider nur zu einem geringen Teil verkauft. Es sind mitunter sehr schwarze Schafe unterwegs. Wir wissen um die Probleme von Autoren, die irgendwann aufgegeben oder sich auf den Deal mit allen negativen Folgen eingelassen haben.
Es gibt aber auch seriöse Unternehmen. Der Eckhaus Verlag Weimar ist ein kleiner Verlag. Wir publizieren Bücher im Bereich Kulinarik und zur Zeitgeschichte. Das sind völlig unterschiedliche Sparten, aber wir verlegen gern und ausschließlich Dinge, die unser Herz am lautesten schlagen lassen. In unserem bisherigen Verlagsprogramm finden sich schon viele lesenswerte Bücher, zum Beispiel eine Reihe über die Biografien hinter den von Gunter Demnig verlegten „Stolpersteinen“ oder die Lebenserinnerungen von Eva Schloss, der Stiefschwester von Anne Frank. Darauf sind wir mit Recht stolz.
Natürlich kostet die Produktion eines Buches in ordentlicher Qualität auch ordentlich viel Geld. Aber wir haben einen Vorteil, denn für den kostenintensivsten und entscheidenden Teil der Buchproduktion, nämlich ein professionelles Lektorat und Layout, brauchen wir keine zusätzlichen Angestellten. Das erledigen die Verlagsleiterin, der Cheflektor und die Geschäftsführerin selbst. Sie sind Profis in ihrem Fachgebiet und nicht „nur“ die Verkäufer an der Front. Um ein Buch zu publizieren, benötigen wir also nur noch die Druckkosten. Manchmal gelingt das mit Partnern und Sponsoren, wenn wir es aus eigener Kraft nicht schaffen. Manchmal bleibt trotzdem eine Lücke in der Kalkulation. Dann kann beispielsweise Crowdfunding oder eine Vorfinanzierung über Subskription (Vorbestellungen) helfen. Dabei wird das Buch schon vor dem Erscheinungstermin in unserem Webshop in der Rubrik „in Vorbereitung“ zum Subskriptionspreis angeboten.
Verkauft sich ein Buch sehr gut, können wir aus unserem Anteil der Einnahmen eine Neuauflage finanzieren, und das Autorenhonorar fließt weiter. Wenn das Buch beim Publikum nicht so gut ankommt, hat der Verfasser nach Ablauf der gesetzlichen Buchpreisbindung die Möglichkeit, die Restauflage teilweise oder auch ganz zum reinen Druckpreis auszulösen und kann die Exemplare dann noch selbst verwerten. Wir gehen dann für unsere Arbeitsleistung leer aus, aber das ist unser unternehmerisches Risiko als Verlag. Wir legen aus diesem Grund auch großen Wert auf qualitativ hochwertige Manuskripte und Ausstattung, denn nur gute Bücher haben die Chance, sich gut zu verkaufen.
Also, probieren Sie es aus. Schicken Sie uns Ihr Manuskript (gedruckt mit Rückporto oder als PDF-Datei), dazu eine knappe Inhaltsangabe. Unser Lektorat prüft jedes eingegangene Manuskript. Die Antwort erfolgt spätestens nach acht Wochen. Bedenken Sie allerdings unsere Themenbereiche: Zeitgeschichte, Biografien, eigene Lebensbeschreibungen oder Kulinarik. Mit dem Großen Schmetterlingsbuch, Kinderversen oder Reiseberichten vom Jakobsweg sollten Sie sich aber gleich an einen geeigneteren Verlag wenden.
Wir sind offen. Wir haben sogar Humor. Aber Nepp gegenüber Autoren finden wir doof. Versuchen Sie es mit uns und gehen Sie davon aus, fair behandelt zu werden. Wir hätten einen guten Ruf zu verlieren.