Das Beste sind die Reste
Von Scheiterhaufen und Lumpensalat – Rezepte für die kreative Resteküche
Petra Hermann
Möglichst kein Essen wegzuwerfen, das hat uns, neben anderen Küchenweisheiten, schon Großmutter gelehrt. Nicht recyceln, sondern upcyceln – das trifft auf alle Ressourcen unseres Lebens zu, auch auf das Essen.
Reste nochmals aufzuwärmen ist kein Problem. Was ist aber, wenn einzelne Zutaten übrig bleiben, wie Wurst, Käse, Kartoffeln oder Brot? Da heißt es, kreativ zu sein und mit anderen Beigaben sowie möglichst wenig Aufwand ein neues, schmackhaftes Essen zu kreieren.
Viele Ideen dafür, was man aus Resten alles Neues auf den Tisch bringen kann, hat die Foodbloggerin Petra Hermann gesammelt. Vom „Scheiterhaufen“ über den „Grenadiermarsch“ bis zum „Lumpensalat“ enthält dieses Buch viele köstliche und kreative Rezepte, bei denen man sich direkt über Reste einer Mahlzeit freut, um am nächsten Tag etwas aus diesem Buch nachkochen zu können.
Katjas Bücher und Rezepte –
Wer kennt es nicht – man hat gekocht und es bleiben Reste. Ein viertel Topf Nudeln, 4-5 Kartoffeln, zwei Scheiben vom Braten … es ist zu schade zum Wegwerfen, doch was damit tun?
Um es mit den Worten der Großmutter der Autorin zu sagen: Wenn keiner mehr will, „Dann schlage ich mir eben ein Ei dran und esse es selbst!“
Frühere Generationen kannten die Verschwendung unserer Zeit nicht, da wurde weiterverarbeitet und etwas Neues aus den Resten gemacht. Doch die Reste zum Besten zu erheben? Gut, das ist zweifelhaft, aber was man am besten aus ihnen macht, da steht dieses Buch mit Rat und Tat zur Seite.
Aufgeteilt nach dem übrig gebliebenen gibt es in 9 Kapiteln kreative Ideen, was man aus Brot, Klößen, Reis, Fleisch und so weiter noch leckeres machen kann.
Dabei gilt, dass die Rezepte nur Anregungen sind, man sie beliebig austauschen und abändern kann – nach Lust, Laune und dem was da ist, lassen sich verschiedenste Ergebnisse erzielen.
Ich muss sagen, dass mir schon vom Durchlesen das Wasser im Munde zusammengelaufen ist. Es sind vor allem simple und doch lecker klingende Dinge, die mich begeistern konnten – die vielen Klebezettel im Buch belegen es.
Dieses Buch wandert in die Küche als Ratgeber, falls mal etwas übrig ist.
Einige meiner Highlights:
Brotauflauf mit Sauerkraut und Kassler (verwendet ein paar Scheiben Mischbrot)
Schwarzbrot-Muffins (verwendet geriebenes Schwarzbrot)
Kartoffelpizza (aus Salz-oder Pellkartoffeln)
Quarkkeulchen (aus Kartoffeln vom Vortag)
Sauerkraut-Leberwurst-Kroketten (aus Kartoffelbrei vom Vortag)
Spaghetti-Pancakes (aus übrig gebliebenen Nudeln – bereits ausprobiert)
Lumpensalat (mit „altem“ Bratenfleisch)
Stollenauflauf (die Verwertung für Stollenreste nach Weihnachten)
Bananenkuchen (bei dem selbst sehr reife Bananen ihren Auftritt haben)
Ich bin der Meinung, das zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten und vor allem, dass Resteküche weder langweilig noch eintönig sein muss.
Für die Grund-Idee, die Aufmachung, die Rezepte und die tollen Bilder kann ich nicht anders als 5 von 5 Sternen zu vergeben. Upcycling von Resten muss Gesellschaftsfähig sein und dieses Buch liefert eine super Grundlage.